Dr. Bernd Kaßebaum
Persönliches
Ich lebe seit mehr als dreißig Jahren in Frankfurt. Ich bin verheiratet, habe drei Kinder und vier Enkelkinder.
Kompetenzen und Interessen
Ich war viele Jahre (von 1986 bis 2018) erst als wissenschaftlicher Mitarbeiter in einem Projekt, seit 1990 dann als hauptamtlicher Gewerkschaftssekretär beim Vorstand der IG Metall beschäftigt. In diesen Jahren habe ich mich mit verschiedenen Aspekten von Bildung und Bildungspolitik befasst, zunächst mit der Konzipierung und Organisation von Bildungs- und Beratungsangeboten in der gewerkschaftlichen Bildung, später mit Aspekten der allgemeinen und beruflichen Bildung sowie der Bildungsforschung.
Beispielsweise und gemeinsam mit Hans Herzer und vielen anderen Kolleginnen und Kollegen haben wir in einem Arbeitsfeld „Bildung und Beratung“ regionale Betriebsrätenetzwerke in ihrer Arbeit unterstützt sowie notwendige Konzepte und begleitende Bildungsmaßnahmen entwickelt und durchgeführt.
Das soziale Netzwerk steht für mich als ein Ansatz der egalitären und gleichberechtigten gemeinsamen Arbeit. Auch später konnte ich häufig an diese Erfahrungen anknüpfen.
Für die aktuellen, bis heute wirksamen Themen möchte ich ein mir wichtiges Projekt zur „erweiterten Beruflichkeit“ hervorheben, mit dem der Bildungsbereich der IG Metall einen Impuls für mehr Brücken zwischen beruflicher und allgemeiner Bildung setzen wollte und ein auf hochschulische und berufliche Bildung übersetzbares gemeinsames Konzept beruflichen Lernens erarbeitet hat. Es steht für mich auch als ein Beispiel einer produktiven Zusammenarbeit von Wissenschaft und Gewerkschaft. Bis heute habe ich auch gute Kontakte zur Gemeinsamen Arbeitsstelle Ruhr-Universität / IG Metall.
Zudem unterstütze ich den DGB in der Auseinandersetzung um ökonomische Bildung an allgemeinbildenden Schulen und befasse mich Fragen der Berufsbildungs- und Bildungsforschung. Zurzeit steht – wieder in einem interessanten Projekt mit einer Reihe von Wissenschaftler/innen – das Thema „Bildung im digitalen Kapitalismus“ an.
Ich bin seit meiner Jugend und später seit der Mitte des Studiums politisch und gewerkschaftlich engagiert. Dazu gehören das parteipolitische Engagement, einige intensive Jahre in der Friedensbewegung, Stadtteilarbeit und auch die Elternarbeit.
Engagement
- Ehrenamtliche Arbeiten in der IG Metall und für den DGB, u.a. bin ich in der Redaktionsgruppe des von ver.di und IGM verantworteten Online-Magazins DENK-doch-MAL.de zu Fragen von Bildung, Arbeit und Gesellschaft.
- Zudem bin im Vorstand eines SPD-Ortsvereins aktiv und zurzeit dort der Vorsitzende.
- Über die Fan- und Förderabteilung von Eintracht Frankfurt bin ich ehrenamtlich im Museum tätig.
- Dazu kommen verschiedene Mitgliedschaften wie AWO, medico, BdWi.
Ausbildung und Berufserfahrung
Ich gehöre zu der Generation, die von der sog. Bildungsexpansion direkt profitierten. Aus einem Arbeiterhaushalt kommend führte mich mein Bildungsweg über die Volksschule und das Gymnasium an die Universität. Dort studierte ich Geschichte und Politikwissenschaften und schloss diesen Abschnitt mit einer Promotion zur „Technologiepolitik der IG Metall“ ab.
Bereits am Ende des Studiums arbeitete ich als Honorarkraft in der politischen Bildung, führte diverse VHS-Kurse durch und hatte bis in die neunziger Jahre auch Lehraufträge an Fachhochschule und Universität. Seit 1986 arbeitete ich beim Vorstand der IG Metall. Seit 2017 arbeite ich ehrenamtlich in den oben skizzierten Feldern.
Veröffentlichungen (Auswahl)
Das Konzept der Beruflichkeit als Ansatz zur Integration akademischer und berufspraktischer Bildungsinhalte im Studium, in: Andrea Lange-Vester / Martin Schmidt (Hrsg.), Herausforderungen in Studium und Lehre, Weinheim, Basel 2020 (Beltz-Juventa)
Gemeinsam mit Manfred Wannöffel: Ingenieurausbildung und Digitalisierung – neue Beruflichkeit im Konzept des Lernens in der Lernfabrik, in: Rolf Dobischat u.a. (Hrsg.), Bildung 2.1 für Arbeit 4.0?, Wiesbaden 2019 (Springer VS)
Gemeinsam mit Thomas Ressel: Neue Impulse für Durchlässigkeit durch Beruflichkeit? In: Bundesinstitut für Berufsbildung (Hrsg.); Barbara Hemkes u.a.: Durchlässigkeit zwischen beruflicher und hochschulischer Bildung, Bonn 2019 (Barbara Budrich Verlag)
Gemeinsam mit Eva Kuda, Jürgen Strauß und Georg Spöttl (Hrsg.): Akademisierung der Arbeitswelt? Zur Zukunft der Beruflichen Bildung, Hamburg 2012 (VSA-Verlag)
Bildung und soziale Gerechtigkeit, in: Alexander Grasse u.a. (Hrsg.): Soziale Gerechtigkeit, Reformpolitik am Scheideweg, Wiesbaden 2006 (VS Verlag für Sozialwissenschaften)
Betriebsräte-Netzwerke als Orte gegenseitiger Bildung und Beratung, in: IG Metall (Hrsg.), Hans Herzer (Red.), Bildung und Beratung im Bereich Prozessbegleitung, Projektmanagement, Teamentwicklung, Konfliktberatung, Supervision und Coaching, Frankfurt, Mai 2002
Weitere Interessen
- Zudem sind meine Frau und ich seit vielen Jahren auch Fußballfans von Eintracht Frankfurt. Wir engagieren uns auch im Verein und dort insbesondere im Museum. Neben der Geschichte von Eintracht Frankfurt, z.B. auch zur Zeit des Nationalsozialismus und Aspekten der Fankultur interessieren mich insbesondere die vom Museum initiierten und unterstützten Projekte zur Auseinandersetzung mit Ausländerfeindlichkeit.
- Daneben bin ich an der Geschichte des Arbeitersports und insbesondere des Arbeiterfußballs interessiert.
- Sport ist auch für mich persönlich wichtig.
- Ich lese gerne und viel, höre und mache gelegentlich für den Hausgebrauch Musik und arbeite gerne im Garten.
- Meine Familie bedeutet mir viel.